FIM Sidecar World Championship Le Mans 2019

Wir reisten bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Le Mans (Frankreich) an, da es ein extra Training am Mittwoch für die Gespanne gab.
Wir wollten Dieses unbedingt mitnehmen um perfekt vorbereitet das erste Rennen in Angriff nehmen zu können. So hieß es eben Dienstagabend schon „Abfahrt“.

In der Nacht bzw. in den frühen Morgenstunden angekommen, wurde schnell noch etwas geschlafen bevor es an den Aufbau des Zeltes ging.

Dank Markus war das Sidecar schon 1a vorbereitet und startklar für das erste Training.
11:00 Uhr wurden wir dann im Konvoi vom Fahrerlager zur Rennstrecke begleitet.

Der Circuit Bugatti mit einer länger von 4,185 Kilometern und insgesamt 11 Kurven, waren Markus und Marcel zum Glück gut bekannt, dass man keine Zeit mit „kennenlernen“ der Strecke verschenken musste und direkt mit finden der Ideallinie loslegen konnte.
Wieder macht sich der extreme Unterschied zwischen 600ccm und 1000ccm bemerkbar. Der alte Fahrstil von Markus funktioniert nicht mehr!
Eine neue Linie, neue Anbremspunkte und neue Stellen zum Beschleunigen mussten „schnell“ gefunden werden.
Nach dem Training wurde ausgewertet und überlegt, wie es besser gehen könnte.

Donnerstag beim offiziellen Training wurden die besprochenen Details versucht umzusetzen und die Zeiten wurden allmählig besser.

Freitagvormittag ging es mit leichter Anspannung zum 1. Quali auf die Strecke.
Was wird die Zeit bringen, wo werden wir stehen, was machen die anderen Teams?
Runde um Runde wurden Markus und Marcel schneller, die vorderen, vorläufigen Startplätze wechselten permanent bis endlich die Reifen in der 11. Runde warm genug waren, um eine Rundenzeit von 1:45:630min zu fahren.
Wir mischen Vorne mit, wir sind da, auf dem vorläufigen 3. Startplatz.
Doch die Anspannung im gesamten Team blieb, da man noch nicht einschätzen konnte, was die anderen Teams in der 2. Qualifikation zeigen würden.
16:30 Uhr war es soweit, das 2. Quali stand an.
Markus und Marcel fuhren mittlerweile routiniert Ihre Runden, mit recht guten, konstanten Zeiten, nur eine Verbesserung der Bestzeit vom Vormittag war leider nicht möglich.
Würde die Bestzeit reichen?
Nachdem die Qualifikation abgelaufen und Zielflagge geschwenkt wurde, war klar, wir starten das morgige Rennen von Startplatz 3 aus.

Zurück im Zelt wurde geputzt, erneuert, geprüft und die Daten ausgewertet. Es sollte schließlich für das morgige Rennen nichts dem Zufall überlassen werden.

Samstagmorgen „Renntag“
Als das Team aufwachte und das Zelt betrat, gab es noch eine riesen Überraschung.
Der Osterhase war da und hat vorzeitig für alle Nervennahrung dagelassen.
Vielen Dank an den Osterhasen und sein Verständnis für unser Nervenflattern.

12:00 Uhr, der Konvoi bewegt sich Richtung Boxengasse, die Tribünen sitzen voll und das Wetter ist spitze, es kann losgehen.
In der Startaufstellung merkt man sichtlich, die Konzentration und Anspannung von allen.
Ein echter Herzmoment, als Thomas Hofer sich den Weg nach Vorne bahnt, um Markus viel Glück zu wünschen, welch ein Gefühl.

Das Pfeifen ertönt, die Startaufstellung muss verlassen werden, das Team wünscht den zwei Piloten viel Glück und zieht sich zurück. Die Einführungsrunde beginnt, nur noch wenige Minuten bis die Startampel erlischt.
Die Gespanne kommen wieder und finden sich auf Ihren Startpositionen ein.

Die Ampel leuchtet rot, die Daumen fest gedrückt, 3… 2… 1… das Licht geht aus!

NEIN, ein schlechten Start erwischt und als 5. Gespann in die erste Kurve, dieses sollte auch für die nächsten zwei Runden so bleiben.
Unser Schwarz-Gelbes Gespann hing hinter Bennie Streuer und Ilse de Haas fest.
Doch Anfang der 3. Runde ergab sich die Möglichkeit, dieses zu beenden und Markus manövrierte sich und Marcel sicher an dem holländischen Duo vorbei.
Super, Platz 4, allerdings mittlerweile mit einer riesen Lücke auf Platz 3 (Tim Reeves & Mark Wilkes).
So einfach gibt man sich nicht geschlagen und beginnt mit dem noch weitentferntem Angriff.
Da Markus und Marcel rund 1 – 2sek schneller fuhren als Tim & Mark konnte man zuschauen wie die Lücke immer mehr zugefahren wurde.
Ja, wir sind dran!
Erbittert kämpfte man um den Podiumsplatz, Markus versuchte es immer wieder, hier und da, doch wer Tim Reeves kennt, weis mit welchem Schwung er die Türen zuschmeißt.
Verdammt, ohne Kontakt vorbei zu kommen, fast unmöglich.
Doch was ist denn hier los, als Markus den perfekten Moment vor Augen hatte, liefen die zwei Gespanne auf die Gebrüder Birchall auf. Der ersehnte Moment dahin und Reeves vorbei, leider ohne uns. Wir stellten uns die Kurve hinten an, um dann vorbei zu ziehen, aus dem Blickwinkel fiel die defekte Nase des Grau-Petrol lackiertem Gespanns auf.
Verdammt, nur noch 3 Kurven bis zur Schwarz-Weiß karierten Flagge.
Markus und Marcel holten noch einmal alles heraus und fuhren somit, mit nur noch einer Sekunde Rückstand auf Reeves über die Ziellinie.

Yes, we did it!

Egal wie aber das 3. Treppchen auf dem Podium gehört dem Team Schlosser!

We are back, in the fucking drive!

Super glücklich und mit den ersten 16 Punkten im Gepäck meldet sich das Team Schlosser zurück in der Weltspitze!

2 Antworten

  1. jörg kurschinski sagt:

    herzlichen glückwunsch,die vorangegangene skepsis hat sich doch bestens ausgezahlt,klasse leistung,vorzügliche hochachtung

  2. Jug Jugovic sagt:

    Vielversprechender Saisonauftakt, tolle Leistung, nur weiter so und ein erster Sieg in diesjähriger WM ist in Sichtweite. Markus/Marcel sind unter drei bis vier Favoriten für die WM-Krone!

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